Die Gemeinde Ilvesheim informiert
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jugendzentrum (JUZ) Ilvesheim hat mit einer Festwoche sein 25-jähriges Jubiläum gefeiert.
Ein guter Zeitpunkt, um auf die Entstehung unseres Jugendzentrums zurückzublicken. In den 90er-Jahren kam in Ilvesheim die Frage nach einem geeigneten Standort für einen kommunalen Jugendtreff auf. In dieser Zeit stand den Jugendlichen nur der kleine Ludwig-Witz-Keller im Bürgerhaus Hirsch einmal pro Woche zur Verfügung. So forderten sie im Jahr 1995 ein neues Domizil, auch da es immer wieder Konflikte mit den Anwohnern gab.
Nach langer und intensiver Diskussion entschied sich der Gemeinderat im Sommer 1996 mit knapper Mehrheit für den jetzigen Standort am Mühlkopf 4, dem ehemaligen Bauhof II-Gebäude. Teile des Gemeinderates und die Jugendsprecher sahen dagegen in einem Gebäude am Freibad den idealen Standort. Wie kontrovers der Standort auch noch Jahre später diskutiert wurde, zeigt ein Blick in die ausführliche Berichterstattung des Mannheimer Morgen aus dem Jahr 1998.
So befürchtete ein Anwohner rund um das Penny-Markt-Gelände deutliche Lärmbelästigungen als auch Schäden an Autos und Vorgärten. Zitat eines Anwohners: „Aber so lange die Jugendlichen nicht Antennen abbrechen, Kratzer in die Wagen machen oder in meinem Fall das Verdeck aufschlitzen, ist alles in Ordnung“. Manche Dame fürchtete um ihren Vorgarten und äußerste die Befürchtung, dass „es ausartet (…) und die Blumen aus den Vorgärten gerissen werden“.
Es gab aber auch pragmatische Stimmen aus der Bürgerschaft: „Am Freibad wäre es einfach besser, da gibt es auch Fußball. Aber die Nachbarn sollen nicht so übertreiben, die Jugend muss ja auch irgendwo hin. Und so laut wie die Gockel beim Kleintierzuchtverein sind die Jugendlichen bestimmt nicht. Den Pfau, den hört man sogar bis über den Neckarkanal.“
Nach der Entscheidung des Gemeinderats im Jahr 1996 hatten sich die Jugendsprecher noch „enttäuscht“ gezeigt und bemängelt, dass ihre „Meinung kaum zur Kenntnis genommen wurde“. Bei Fertigstellung des Gebäudes zwei Jahre später war die Stimmung dann aber schon deutlich positiver. „Jetzt, da wir sehen, wie es geworden ist, glauben wir schon, dass es gut wird“, mit diesen Worten wird der damalige Jugendsprecher im Mannheimer Morgen zitiert.
Mit einem Festakt wurde das Jugendzentrum am 23. April 1999 dann offiziell eröffnet. Die Zeitung berichtet von einem „Riesenandrang zur Einweihung“, bei der Architekt Alfred Reiser einen (sehr) großen Schlüssel symbolisch in die Hände von Bürgermeister Roland Esche legte. Dieser wiederum reichte den Schlüssel an Sozialarbeiterin Ulla Hofer-Eberle weiter, die das Jugendzentrum anfangs noch alleine führte. Die in „erfrischendem Zitrusgelb“ gehaltene Jugendbegegnungsstätte sei ein „wahres Schmuckstück“ geworden, fasst der Mannheimer Morgen seinen Eindruck der Eröffnung für die Leserschaft zusammen.
Nach der Eröffnung entwickelt sich das Jugendzentrum Schritt für Schritt weiter. Ein Schwerpunkt lag in den ersten Jahren auf der Medienbildung und dem Aufbau von Computerkursen für die Kinder und Jugendlichen. Dank einer Spende steht 2001 ein „nagelneuer PC“ samt Drucker im JUZ, damals noch ein echtes Highlight, über das ausgiebig im Mannheimer Morgen berichtet wird. Es folgt die weitere Professionalisierung der offenen Jugendarbeit in Ilvesheim, die dank der kontinuierlichen Unterstützung des Gemeinderates auch in einer zweiten Mitarbeiterstelle und den notwendigen Stundenaufstockungen Früchte trägt. In den letzten Jahren liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendbeteiligung.
Heute, 25 Jahre nach der Eröffnung des Jugendzentrums, dürfen wir mit Freude und Stolz auf die positive Entwicklung zurückblicken. Das JUZ hat weiterhin einen wichtigen Stellenwert bei den Ilvesheimer Kindern und Jugendlichen, das hat gerade auch die Festwoche und die große Resonanz bei den Veranstaltungen gezeigt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Sozialarbeiter Lena Keil-Dehoff und Christian Hölzing für die erfolgreiche Planung und Durchführung der Jubiläumswoche.
Ich wünsche dem Jugendzentrum, seinen Mitarbeitenden und den Kindern und Jugendlichen alles Gute zum 25-jährigen Jubiläum und freue mich auf viele weitere Jahre erfolgreicher offener Jugendarbeit in unserer Gemeinde.
Ihr
Thorsten Walther
Bürgermeister